Peter Baer: Leinwand als Farbe

 

Vernissage Samstag 17. April 2004, 17 Uhr

Ausstellung vom 18.4. bis 16.5.2004

Ausstellung zusammen mit Galerie Graf & Schelble, Basel,

gallery

 

 

 

Peter Baer; Reiter II, Acryl auf Leinwand, 2003

 

Der 1936 in Winterthur geborene, in Basel aufgewachsene Peter Baer ist ein suchender Maler, der malerische Effekte differenziert studiert und seine in langen Nächten gewonnenen Erkenntnisse in seinen Bildern umsetzt. Georg Schmidt schrieb in seinem Aufsatz über Naturalismus und Realismus im Jahre 1959 über "die Fähigkeit des Malers, auf der Fläche des Bildes die Illusion des Räumlichen, des Körperlichen und des Stofflichen zu erzeugen" – was durchaus als Motto der Malerei von Peter Baers bezeichnet werden kann.

Leinwand als Farbe – in einem ganz in Weiss gehaltenen Bild zeigt sich im Vordergrund eine grosses Stück vom Bildträger Leinwand, eingespannt zwischen den ausgebreiteten Armen eines Stierkämpfers. Und in der oberen linken Ecke ist wiederum der Bildträger Leinwand zu sehen. Doch sind Welten zwischen dieser einen Leinwand, auf der sich das ganze bildnerische Geschehen entwickelt, gespannt, Welten die ins Unendliche reichen, dorthin öffnet sich nämlich die wolkige Malerei links oben auf ein Stück Leinwand, und angesichts der Masstäblichkeit und der Grössenverhältnisse in diesem Bild wird der Betrachter selbst in einen gegenpolige Unendlichkeit versetzt.

Dynamik ist eine anderer Begriff, mit dem die Malerei von Peter Baer begrifflich gefasst werden kann. Im "Reiter II" rast ein Reiter auf einem Pferd aus der Bildtiefe auf den Betrachter zu um sich kurz vor dem Zusammenprall nach links abzuwenden. Das bildnerische Geschehen ist in eine Rasanz versetzt, die das Nachdenken über die Bildaussage beherrscht. Nicht die Frage nach dem Wer und Was des Reiters ist Thema, sondern die malerischen Mittel, mit der diese Rasanz erreicht wird.

Peter Baers Bilder sind reine Malerei. Da ist keine Zeichnung, keine Linie. Einzig Farbflecken bestimmen das malerische Geschehen. Sie vermitteln Räumlichkeit, Körperlichkeit und auch Stofflichkeit. Feinste Eingriffe verändern das farbliche Geschehen und stützen Farbwirkungen.

 

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