Susanne Bolliger, Dieter Wymann, René Schlittler

 

Vernissage Samstag 7. Mai 2005, 17 Uhr

Ausstellung vom 8.5. bis 5.6.2005

 

 

Dieter Wymann, o.T. 2001, MDF, Schellack, Multiple 11,5 x 11,5 x 11,5 cm;            Auflage: 10 x 1 Paar

In Dieter Wymann und Susanne Bolliger begegnen sich auf harmonische Weise Malerei mit Skulptur. Dieter Wymann zeigt Vitrinen mit darin aufgestellten Vasenobjekten. Seine Vasen sind als einzelnen Objekt konstruiert aus den Konturlinien des Frontal- und Seitenansicht und dem Grundriss von verschiedenen Vasen. In MDF geschnitten und lackiert wirken diese Objekte vertraut zugleich fremd. 

Dieter Wymann, Vasensammlung 3, MDF, Schellack, Vitrine (Weltformat); 1995-2002, Sammlung Jürg Stäuble, Foto: Elisabeth Schiess

 

Dieter Wymann, Vasensammlung 5, MDF, Schellack, Vitrine (Weltformat); 1995-2002; Foto: Elisabeth Schiess

 

Dieter Wymann, Vase aus Vasensammlung 4, MDF, Schellack, Vitrine (Weltformat); 1995-2002; Foto: Elisabeth Schiess

 

Susanne Bolligers Malerei ist keine Malerei im herkömmlichen Sinne, als farbige Gestaltung mit Pinsel oder einem anderen Instrument auf Leinwand. Sie giesst mit wenig Ölfarbe vermischten Lack in mehreren Schichten auf eine Holzplatte, deren Proportionen der einer Polaroidfotografie entspricht. Eine scheinbar hermetisch verschlossene Oberfläche entsteht, welche die Umwelt in einer eigenen, neuen Farbigkeit spiegelt. Aus der Nähe aber sind Blasen, Orangenhaut oder Fingerabdrücke auf der hermetischen Oberfläche ablesbar. Häufig ist ein Horizont auszumachen, was Assoziationen an Landschaften auslöst.

Susanne Bolliger: Landscape-Default Nr. 9 und Nr. 7; Ölfarbe in Kunstharzlack gelöst, Pavatex, je 80 x 78 cm, 2001-2004; Foto Elisabeth Schiess

 

Susanne Bolliger: Landscape-Default Nr. 9 ; Ölfarbe in Kunstharzlack gelöst, Pavatex,

80 x 78 cm, 2001-2004; Foto Elisabeth Schiess

René Schlitter, der lange Jahre den Ausstellungsraum betreute, befasst sich mit seinen installativen Gestaltungen mit dem politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Tagesgeschehen. Prononcierte Äusserungen sind das Resultat. Seine Installation befindet sich im Annexe und steht unter dem Titel: „Möbliertes Unbehagen“. Einhorn, weisse Farbe, Türme, Armbrust, ein Hirschkopf, ein Blocherbasis, ein schwarzer Fisch auf einer spanischen Kommode tauchen auf. Kleinen Bilder begleiten die Installationen und nehmen Bezug zu den einzelnen Ereignissen. Im Turm steigen die schwarzen Schuhe der Karrieristen hoch und lassen die leeren Flaschen am Galgen baumeln. Ein Hund läuft, ein Knabe pisst und trifft, und ein Politiker schiesst einen Bock.

 

René Schlittler: Spanischer Sekretär, Holz, Metall, 130 x 80 x 50 cm, 2005;

Foto Elisabeth Schiess

Teppichzyklen des 15. Jahrhunderts schildern Legenden um das Einhorn, Symbol des Reinen und Weisen. In den einen Teppichen wird das Einhorn gejagt, in den Anderen sind paradiesische Zustände um Einhorn und Maria geschildert. Alle Teppiche mit den Jagdszenen befinden sich in den USA, die „friedlichen“ in Europa – Zufall oder nicht? In einer Altarsituation steht nicht das Schwarze im Zentrum, sondern die weisse Farbe, die vom dritten Pfeil, den Tell nicht verwendete, zu treffen sein sollte – das Tellendrama war Teil der Hirschhorn-Ausstellung in Paris.

Robert Schiess

 

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